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Nicht von der Stange – Viagra Boys im headCRASH

„Spagat zwischen Kneipenschlägereien und modischem Style.“ Mit diesem Satz versuchte ich vor zwei Monaten die Viagra Boys zu beschreiben. Und was soll ich sagen? Genau das bot die Truppe aus Schweden dann nun auch im headCRASH.

Viagra Boys im headCRASH (alle Fotos: Stefan Franke/Instagram: @tidephoto_concerts)

Zwar gab es keine Schlägerei, dafür aber eine sehr militante Frau Anfang 50 in der dritten Reihe. Aber dazu später mehr. Auch wenn ich mit dem Support-Act Euternase nichts anfangen konnte und sich mir immer weiter, der meiner Meinung nach passendere Name Euthanasie aufzwang: Es war schon eine passende Einleitung für das was folgen sollte – die Viagra Boys.

Zu Beginn machte Frontsau und Sänger Sebastian Murphy direkt in drei Schritten klar, worum es an diesem Abend gehen sollte:

Auf die Bühne legen.
Bier öffnen – in dem Fall mit den Zähnen.
Oberkörper frei machen.

Das Publikum – zur Hälfte Anfang 20 zur anderen Anfang 50 – war von Anfang an mit dabei. Egal ob mitgröhlen, Bierduschen oder Pogen. Selten habe ich zwei Altersgruppen so harmonisch einen Abriss vollführen gesehen. Außer vielleicht beim Wiefelsteder Schützenfest ‘98 – aber das ist eine andere Geschichte.

Ein paar Spaßmuffel gab es aber auch hier natürlich wieder. Wie zum Beispiel die schon angesprochene Dame Anfang 50, die vehement und mit einem Gesichtsausdruck wie Hillary Clinton nach Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten – ja, wir haben alle so geguckt – ihren Platz am Rande der pogenden Meute mit allem zu verteidigen versuchte, was sie hatte. Ich glaube ich habe sie auch einmal spucken gesehen. Naja.

Zurück zum eigentlichen Geschehen: Die Viagra Boys, ballerten ihre Song in passender Schlagzahl zu ihrem Bierkonsum raus. Und auch wenn Post-Punk-Melodien einiges zu verzeihen wissen, war und bin ich immer noch von der Präzision der Band angetan. Mit Sports, dem Hit der Band, war der Höhepunkt der Show erreicht, das Ende allerdings noch nicht.

Was bleibt am Schluss zu sagen? Die Viagra Boys haben eine sehr, sehr gute Show abgeliefert. Der Sound stimmte, die Show war ‘ne glatte Eins und irgendwo ist die rotzig-prollige Attitüde, die hauptsächlich von Sänger Sebastian Murphy zu leben scheint, live aber ganz klar von der ganzen Band ausgestrahlt wird, mal etwas Erfrischendes. Ich bin mehr als gespannt, wohin die Reise für die Schweden geht – begleiten werde ich sie ohne Frage!

Tim
Tim
Manchmal etwas zu viel von Rob Gordon, manchmal zu wenig. Hamburger durch und durch.

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