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Wenn Muckerherzen aufgehen – The Physics House Band im Häkken

Die raue See des Post-Rocks hat schon einiges ans Ufer geschwemmt. Mal gut, mal sehr vernachlässigbar. Perlen sind aber selten bis nie dabei. Die findet man nur, wenn man sich in speziellere Tiefen vorwagt. So auch im Fall von The Physics House Band.

The Physics House Band live im Hamburger Häkken (alle Fotos: Stefan Franke/Instagram: @tidephoto_concerts)

Das britische Quartett misst sich allerdings nicht mit Genre-Größen wie Explosions in the Sky oder Mogwai. Vielmehr machen sie ihr eigenes Ding – irgendwo wie Animals as Leaders, nur mit Jazz statt Metal. Nun aber auch genug vom Namedropping! The Physics House Band begannen ihre Europa-Tour im Hamburger HÄKKEN und wir waren dabei!

Vorweg muss ich leider sagen, dass an dem Dienstagabend nicht so sonderlich viel ging. Nicht aufgrund der Performance, sondern weil vielleicht gerade mal 25 Leute den Arsch hoch bekamen. Traurig. Denn der Auftritt war der Oberhammer! Das Problem dieses Beitrags wird aber vermutlich dasselbe sein, weshalb auch kaum jemand vor Ort war: Man muss es selbst erleben.

Klar könnte ich jetzt beschreiben, wie genial diese 64tel Noten auf der Gitarre gespielt wurden oder wie unglaublich gut das Saxophon in die Band passt. Dass angeblich die Musik einstudiert war, die Filler aber gejammt waren. Für mich war es aber vielmehr die Attitüde der Band, die dafür sorgte, dass man in ihren Bann gezogen wurde.

Von Anfang bis Ende lieferten die Vier ab. Gitarrist Samuel Organ mit Passagen auf seiner Gitarre – fehlerfrei und gleichzeitig respekteinflößend perfekt. Dabei schien er immer einen Drahtseilakt zwischen Stolpern und lockerem Tänzchen auf seinem Effektbord hinzulegen.

Adam Hutchison am Bass groovte das gesamte Konzert in seiner ganz eigenen Welt. Einzig unterbrochen von Danksagungen gen Publikum – immer mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen.

An den Drums gab’s regelmäßig Feuerwerke von Dave Morgan. Der Type strahlte gefühlt so viel Energie aus, dass man damit die Elektrik im Häkken hätte speisen können. Und das schon angesprochene Saxophon von Miles Spilsbury gab dem ganzen etwas ganz Einzigartiges. Mal mehr an eine Gitarre erinnernd, mal mehr Gesangstimme – immer mit Druck. Immer geil!

Nach etwa einer Stunde plus einer kleinen Zugabe verabschiedete sich die Band dann endgültig von der Bühne. War danach aber noch länger im Publikum bzw. am Merchstand zugegen. Es bleibt also nur zu hoffen, dass alle 25 Besucher mindestens 5 ihrer Freunde mitbringen, wenn The Physics House Band mal wieder in Hamburg spielen. 100+ Leute stehen der Band nämlich deutlich besser!

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Tim
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Manchmal etwas zu viel von Rob Gordon, manchmal zu wenig. Hamburger durch und durch.

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