StartMusikTop 10 Videos - Die besten Musikvideos des Jahres

Top 10 Videos – Die besten Musikvideos des Jahres

Nein liebe Testspieler, der Glühwein ist euch noch nicht zu Kopfe gestiegen und ihr seht auch nicht doppelt. Es geht hier nämlich nicht um eine gewöhnliche, schnöde Top 5, sondern um nichts Geringeres als die zehn besten Videos des Jahres 2014. Bevor wir also alle mit ordentlich Geboller ein bewegtes Jahr den Jordan runter schicken und unsere persönlichen Rückblicke mit euch teilen, möchten wir noch mal die zehn schaurigsten, bizarrsten, einfallsreichsten und unterhaltsamsten Clips des Jahres Revue passieren lassen. Die Redaktion hat angeschaut, ausgewertet und abgestimmt. Wenn ihr anderer Meinung seid: die Kommentarbox steht offen für euch. Und nun viel Spaß!

10. clipping. – Inside Out (Regie: Carlos Lopez Estrada)

clipping. sind eine der wenigen Rapgruppen, die von Sub Pop, dem ehemaligen Label von Nirvana, vertrieben werden. Zur Promo ihrer ersten EP kündigten sie sich als zwanzig Rapper an, die in einen zerbrochenen Spiegel schauen und mit sich selbst reden. Dabei sind clipping. gerade mal zu dritt. Ihre experimentelle Haltung zu zeitgenössischem Rap wird im Video zu „Inside Out“ deutlich. Da wird ohne die üblichen Gebärden, dafür aber mit einer Portion Humor, die eigene Textvielfalt gefeiert. Platz 10.  (~Jonathan)

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9. Rob Cantor – Shia LaBeouf (Regie: Scott Uhlfelder)

„Du läufst durch den Wald, du bist alleine und der Akku von deinem Handy ist leer. Aus einem Augenwinkel siehst du ihn, Shia LaBeouf!“ So beginnt der Song von Rob Cantor, in dem er den 28-jährigen Schauspieler als Kannibalen und schlimmsten Alptraum darstellt. Überhaupt nicht schlimm, sondern wunderbar dagegen, ist das entsprechende Video, das man eher als Theaterstück bezeichnen muss. Und am Ende spendet selbst der geschundene Shia LaBeouf stehende Ovationen. Genauso wie wir. (~Jonathan)

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8. Pissed Jeans – „Boring Girls“ (Regie: Joe Stakun)

„Hä? Der Song ist doch uralt!“ – Ja, Pop-Klugscheißer, wissen wir auch. Pissed Jeans geben aber einen Scheiß auf eure gewohnten Zyklen und lassen anlässlich der Wiederveröffentlichung ihres Debütalbums ein Video zu „Boring Girls“ zu drehen. Erneut versteht es Stamm-Regisseur Joe Stakun perfekt, die Verbindung aus Unterhaltung und Grauen von der Musik ins Optische zu übersetzen. Das Ergebnis wirkt so, als hätte David Lynch auf Lachgas Full House neu gedreht: ein Normalo (gespielt von Clay Tatum) verliebt sich in eine Frau aus der Werbung. Die Welt der Träume beschert ihm ein Date, das jedoch nicht hält was es zunächst verspricht. (~Sebastian)

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7. Chet Faker – Talk Is Cheap (Regie: Toby And Peter)

An Chet Faker, der sich nach meinem großen Jazzstar Chet Baker benannt hat, werden in „Talk Is Cheap“ die Verschleißspuren der Zeit festgemacht. Das ist irgendwie traurig, aber auch unheimlich schön mit anzusehen. (~Jonathan)

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6. Queens Of The Stone Age – „Smooth Sailing“ (Regie: Hiro Murai)

Josh Homme war bis zu „… Like Clockwork“ jemand, den man nicht abschreiben wollte, im Grunde aber musste. Schwächere Leistung als gewohnt, gesundheitliche Beschwerden und das ewige Verschieben des sechsten QOTSA Albums setzten seinem Image gewaltig zu. Zum Glück kehrte er stärker als zuvor im letzten Jahr zurück, um endgültig die (mit Verlaub) coolste Sau im Rockgeschäft zu werden. „Smooth Sailing“ legt erneut Zeugnis davon ab: Homme feiert zu den Klängen seiner Wüstendisco mit einigen japanischen Geschäftsmännern, der Alkohol fließt in Strömen, eins kommt zum andern und am Ende … naja, seht selbst. (~Sebastian)

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5. FKA Twigs – „Video Girl“ (Regie: Kahlil Joseph)

In einer Welt voller Musiknerds wäre FKA Twigs 2014 zum Weltstar geworden. In der echten Welt reichte es immerhin für jubilierende Kritiker und mittelgroßen Ruhm, auch abseits der gängigen Blogs. Das war zumindest schon mal mehr Beachtung, als der jungen Britin als Background-Tänzerin in Popvideos zuteil wurde – damit verdiente sie nämlich früher ihr Geld. Eben dieser Zeit ist mit „Video Girl“ ein sinnig betitelter Song ihres Debütalbums gewidmet worden, zu dem es ein ziemlich unbehagliches Video gibt. Als wäre die skelletierte Musik nicht schon unheimlich genug, tanzt Twigs in diesem düsteren Clip um einen Todeskandidaten herum. Morbides und Obsession gehen hier eine grauenerregnde Allianz ein. (~Sebastian)

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4. Mastodon – „High Road“ (Regie: Robert Schober)

Mastodon haben einen eigenen Sinn für Humor, und damit kommen sie nicht immer gut an. Bestes Beispiel war das Video zu „The Motherload“, eine Parodie auf die übertrieben finsteren Alternative-Clips der Neunziger und zugleich eine Hommage an den Tanzstil Twerking. Die Rezeption fiel geteilt aus, uns gefiel es. Flächendeckend gefeiert wurde zum Glück das Video zu „High Road“: epische Klänge, bebildert mit epischen Schlachten. Nunja, nicht ganz: statt Game Of Thrones Bombast gibt es hier den ganz normalen LARP Alltag zu sehen. Der Held ist auch kein muskulöser Recke, sondern ein schmächtiger Nerd mit Brille. In Sachen pointiertem, herzerwärmendem Storytelling konnte „High Road“ in diesem Jahr kaum jemand das Wasser reichen. (~Sebastian)

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3. Flying Lotus feat. Kendrick Lamar – Never Catch Me (Regie: Hiro Murai)

Zwei Kinder werden beerdigt. Die Stimmung ist gedrückt, die Mutter kann sich nicht mehr beherrschen. Kendrick Lamar legt los. Die beiden Kinder erheben sich, fangen an zu tanzen, immer wilder, rennen aus der Kirche hinaus und hauen schließlich ab, in einem Leichenwagen der Sonne entgegen. Lamar rappt dazu, längst in seinem typischen Stakkato angekommen: „You’ll never catch me!“ Flying Lotus schickte uns in diesem Jahr mit seinem Album „You’re Dead“ auf eine interessante Reise in das Reich der Toten, und das Video (übrigens die zweite Regie-Arbeit von Hiro Murai in unserer  Liste) zu „Never Catch Me“ zeigte uns passend dazu ganz plastisch, dass das Ende des Lebens nicht unbedingt das Ende sein muss. (~Sebastian)

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2. Ok Go – The Writing’s On The Wall (Regie: Damian Kulash, Aaron Duffy, Bob Partington)

Ok Go aus Chicago stehen für solide Gitarrenmusik, aber auch für experimentelle Musikvideos. Das begann als die Band ohne Absprache mit ihrem Label den selbst gedrehten Clip zu „A Million Ways“ ins Internet stellten, das die Band bei einer seltsamen Tanzchoreografie in einem Hinterhof zeigt. Seitdem werden nur noch außergewöhnliche Videos produziert, wobei „Here It Goes Again“, „This Too Shall Pass“ und „Needing Getting“ als Highlights hervorgehoben werden müssen. Das bunte „The Writing’s On The Wall“ wurde in einer Lagerhalle in Brooklyn gedreht und kommt tatsächlich ohne (sichtbaren) Schnitt aus. Da hat man sich mal wieder selbst übertroffen. Platz 2. (~Jonathan)

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1. Marcus Wiebusch – „Der Tag wird kommen“ (Regie: Dennis Dirksen & Björn Lingner)

Marcus Wiebusch, seines Zeichens Sänger bei Kettcar, macht das Rennen. Und das verdient und mit ordentlichem Abstand. „Der Tag wird kommen“ thematisiert Homophobie im Fussballgeschäft und ist gleichzeitig auch ein Appell für mehr Toleranz auf und neben dem Spielfeld. Zurecht wurde das Lied beim Hamburger Musikpreis Hans zum „Song des Jahres“ gekürt. Das entsprechende Musikvideo wurde durch 960 Unterstützer per Crowdfunding finanziert. Dem Regieduo Dennis Dirksen und Björn Lingner gelingt es die Dringlichkeit des Songs zu unterstreichen, indem das Schicksal eines Einzelnen auf viele übertragen wird. Durch den gekonnten Einsatz von frontalen Gesichtsaufnahmen, hat man selbst nach mehrfachen Ansehen noch Gänsehaut. Ein wichtiges Video.

„Weil wir Menschen nicht danach bewerten, wen sie lieben, ihr Sex ihre Sache ist und sie es nicht verdienen von den Dümmsten der Dummen beurteilt zu werden.“

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„Der Tag wird kommen“ ist der zweite Track des Soloalbums „Konfetti“ von Marcus Wiebusch, das wie zu erwarten auf dem eigenen Label Grand Hotel Van Cleef erscheint. Ein Making-Of zum Video kann man sich hier anschauen.

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