StartMusikSly Stone ist tot – Funk-Pionier stirbt im Alter von 82 Jahren

Sly Stone ist tot – Funk-Pionier stirbt im Alter von 82 Jahren

Sly Stone (1968 publicity photo, Distributed by Epic Records, Daedalus Management, and William Morris Agency, Inc. Photographer uncredited and unknown.)

Der legendäre Musiker, Produzent und Mastermind hinter Sly and the Family Stone, Sly Stone, ist tot. Seine Familie und sein Management bestätigten, dass er im Alter von 82 Jahren friedlich in seinem Haus in Los Angeles verstarb.

Mit seinem einzigartigen Mix aus Funk, Soul, Rock und Psychedelic beeinflusste er maßgeblich die Musikszene der späten 1960er und 1970er Jahre. Sly and the Family Stone war nicht nur musikalisch revolutionär – die multikulturelle, gender-diverse Band machte auch gesellschaftlich ein starkes Statement. Klassiker wie „Everyday People“, „Dance to the Music“ oder „Family Affair“ wurden zu Hymnen gegen Ausgrenzung und für Gleichberechtigung.

Einfluss auf Generationen

Sly Stones Einfluss auf die Musikwelt ist kaum zu überschätzen. Ohne ihn wären Funk, Soul und R&B, wie wir sie heute kennen, undenkbar. Künstler wie Prince, George Clinton, Stevie Wonder, D’Angelo, Outkast, Erykah Badu, Janelle Monáe, Lenny Kravitz und sogar Trent Reznor haben sich offen zu seinem musikalischen Erbe bekannt.

Auch im HipHop lebt seine Musik weiter: Songs wie „Sing a Simple Song“, „If You Want Me to Stay“ oder „Family Affair“ wurden unzählige Male gesampelt – von Public Enemy, Dr. Dre, 2Pac, De La Soul, Beastie Boys bis hin zu Kanye West. Kaum ein Funk-Katalog wurde häufiger zitiert.

Sly Stones musikalischer Baukasten aus Basslinien, Bläserriffs und psychedelischen Vocals wurde zur DNA ganzer Genres.

„Sly Lives!“ – Die Dokumentation

Erst in diesem Jahr rückte Sly Stone noch einmal in den Fokus der Öffentlichkeit – mit der herausragenden Musikdokumentation „Sly Lives!“. Der Film von Ahmir „Questlove“ Thompson („Summer of Soul“) beleuchtet Stones Aufstieg, Fall und den langen, schmerzhaften Rückzug aus dem Rampenlicht. Die Doku basiert auf seinem 2023 erschienenen Memoirenband Thank You (Falettinme Be Mice Elf Agin) und enthält bislang unveröffentlichtes Archivmaterial und neue Interviews – darunter auch mit Sly selbst.

In Deutschland ist „Sly Lives!“ momentan ausschließlich bei Disney+ verfügbar.

Trailer zur Doku „Sly Lives!“

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Sly & The Family Stone live beim Rockpalast 1970

Ein ganz besonderes Highlight aus Slys Schaffen ist der Rockpalast-Gig von 1970 (aus der Sendung Swing In). Hier zeigt sich die rohe Energie seiner frühen Jahre, wenige Monate nach dem Durchbruch mit „Dance to the Music“ und dem legendären Woodstock-Auftritt

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Als Sly Stone 1966 in San Francisco gemeinsam mit Bruder Freddie seine neue Combo Sly & The Family Stone gründete, hatte er wahrscheinlich nicht die leiseste Ahnung, dass er mit seinem Funk- und Soul-Mix die afroamerikanische Musikszene für immer verändern würde. Zunächst ging es ihm vor allem darum, gängige Rassen- und Geschlechterklischees aus dem Weg zu räumen und besetzte daher seine Band bewusst mit Männern und Frauen ganz verschiedener Herkunft.

Nur wenige Monate, nachdem die Band es mit ihrem zweiten Album „Dance To The Music“ in die US-Top Ten geschafft hatte, trat sie in Woodstock auf und legte einen der besten Auftritte des Festivals hin. Danach starteten Sly & The Family Stone so richtig durch und schafften es mit drei Singles jeweils auf Platz eins der US-Charts. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolges, im Jahr 1970, wurde die Band für die „Swing In“-Reihe aufgezeichnet. Das Ergebnis: 30 Minuten Sly & The Family Stone at their funkiest.

Rest in power, Sly. Und danke für den Groove.