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Sign ‚O‘ the Times – Der beste Konzertfilm aller Zeiten erscheint als Limited Deluxe Edition (Kritik)

Es gibt Konzertfilme und es gibt „Sign ’O’ The Times“ von Prince, der vielleicht besten Konzertfilm aller Zeiten. Für mich ist „Sign ’O’ The Times“ definitiv der beste Konzertfilm aller Zeiten. Aber fangen wir von vorne an.

Prince war seit 1978 im Musikgeschäft tätig und hat bis zu seinem Tod 2016 mehr als 40 Studioalben veröffentlicht. Da fällt es einem Fan wie mir natürlich schwer, mich auf ein oder nur wenige Alben zu beschränken. Alben wie „Purple Rain“, „1999“ oder eben „Sign ’O’ The Times“ dürften jedoch bei vielen Fans inklusive mir hoch im Kurs stehen. Viel leichter fällt mir jedoch die Antwort auf die Frage, welche ich Tour ich von Prince gerne live erlebt hätte. Meine Antwort wäre ganz klar die „Sign ’O’ The Times“-Tour 1987 in Europa. Zwar habe ich 11 Prince Konzerte besucht, aber leider geht meine Live Experience nur bis 1990 zurück. Verantwortlich für meine Wahl ist der Konzertfilm um den es hier geht. Keinen Konzertfilm, kein Konzert habe ich in den vergangenen Jahrzehnten häufiger geschaut. Der Film ist voller Höhepunkte, die das Herz eines jeden Prince Fans höher schlagen. Das Intro mit dem Einlauf der Band, das hohe Tempo, die Spielfreude und Energie von Prince and the Band, Prince an den Drums, Sheila E.s Schlagzeugsolo, das Basssolo, das Gitarrensolo bei „I Could Never Take The Place Of Your Man“, das grandiose Finale mit „It’s Gonna Be A Beautiful Night“ oder diese verrückte Szene bei „Hot Thing“, als Prince durch die Beine von Cat rutscht und er ihren Rock klaut (bei 4:00) und so vieles mehr.

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Weniger als zwölf Monate nach der Auflösung der Revolution und der Veröffentlichung von „Parade“, der Tour zum Album und des Films „Under the Cherry Moon“ hatte sich Prince völlig neu erfunden. Im März 1987 veröffentlicht Prince das 16 Track starke Doppelalbum „Sign ’O’ The Times“. Ursprünglich nahm Prince ein Dreifachalbum mit 22 Songs namens „Crystall Ball“, aber das war seiner Plattenfirma Warner zu viel. Das ikonische Lyric-Musikvideo zum Titeltrack war nur eins der vielen Highlights im Rahmen dieser Veröffentlichung.

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Mit den europäischen Shows, die das „Sign ’O’ The Times“-Album promoten sollten, legte er die Messlatte für Live-Konzerte höher denn je. Prince war auch live auf dem Höhepunkt seines Schaffens. So spielte er in der Nacht zum 19. August gegen 1 Uhr morgens, nur wenigen Stunden nach der regulären 2,5 Stunden langen Stadionshow, die legendärste aller Aftershows im kleinen Paard Van Troje Club in Den Haag, über die ich hier einen ganzen Beitrag verfasst habe. Diese Show müsst ihr hören, falls ihr es noch nicht getan habt!

Lesenswert: Drüben beim Rolling Stone findet ihr ein Interview mit Prince-Tänzerin Cat. Auch dort wird auf die Aftershows eingegangen.

Die Ära 1987 bis 1988 gilt als jene mit den besten Aftershows.
Ja, aber wir wurden dafür nicht bezahlt! Wir hatten das halt zu absolvieren (lacht). „Hey, geh unter die Dusche, pack die Tasche! Heute steht noch ein zweites Konzert an!“ Bis vier Uhr morgens. In Rotterdam war es toll. Das Rotlicht-Viertel sah anders aus als alles, was ich bisher gesehen hatte. Prince sagte: „Siehst Du Cat, das hier ist die andere Seite des Universums.“ Ich hatte ja keine Ahnung, was es dort in Holland zu sehen geben würde. Ich besuchte also mal das Sex-Museum. Holy Shit!

Der Sommer 1987 war in ganz Europa jedoch von heftigen Regenfällen bestimmt und beeinflusste alle Open-Air Konzerte nachhaltig. Nachdem Prince entschieden hatte, alle Open-Air-Termine in England wegen drohenden Unwetters abzusagen und in Folge dessen auch die Konzerte in Italien abgesagt werden mussten, beschloss er kurzfristig, die Shows in Rotterdam und Antwerpen filmen zu lassen. Ein waghalsiges Unterfangen, denn der Technik blieben nicht einmal zwei Tage Vorlauf, um die komplette Produktion auf die Beine zu stellen. Da sich insbesondere die Nahaufnahmen später als zu körnig erweisen, beschließt Prince, Szenen im gerade fertig gestellten Paisley Park Studiokomplex im heimischen Minneapolis nachzudrehen und dem Ganzen noch ein wenig Rahmenhandlung zu geben. Aus der fast schon theaterreifen und für heutige Zeiten unfassbaren Bühnenperformance der Live-Konzerte wird der beste Konzertfilm aller Zeiten.

Mit dem Film hat sich Prince übrigens Times-Tour in den USA gespart. Er wollte schon weiter und das US-Publikum wurde mit dem Film vertröstet.

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Die absolut irre Entstehungsgeschichte des Films wird sowohl im Booklet als auch in einer neuen und exklusiv für diese Veröffentlichung produzierten 102-minütigen Interview -Dokumentation mit damaligen Wegbegleitern wie Dr. Fink (Keyboards), Levi Seacer Jr. (Bass), Cat Glover (Choreographie, Tanz, Gesang), Susan Rogers (Toningenieurin), Steve Purcell (Cutter), Leroy Bennett (Bühnen- und Lichtdesign), Gert de Bruijn & Michiel Hoogeboezem (Toningenieure), Dave Rusan (Rusan Guitarworks) sowie Edgar Kruize, Autor von „Prince: The Dutch Experience“. Die Doku zählt zu den besten und intensivsten Prince-Dokus, die ich bisher gesehen habe und wird dem Film absolut gerecht.

Der Film selber ist jetzt – remastert und zum ersten Mal – (außer in Australien & Japan) auf Blu-ray Disc verfügbar mit Sound in Dolby Atmos und Auro-3D und DVD. Wer den Film bisher nur von VHS, schlechten Internet-Rips oder von DVD kennt wird begeistert sein. Besser habe ich „Sign ’O’ The Times“, den Film noch nicht gesehen und gehört!*

Der Film kommt im hochwertigen LP-Schuber mit großformatigen Booklet mit Text von Prince-Experten Edgar Kruize und einem Vorwort von Dr. Funkenberry, DIN A1-Kinoplakat sowie 5 s/w-Fotos, die jeden Fan das Herz höher schlagen lassen. Neben der Doku „Prince – The Peach & Black Times“ zum Film bietet die Deluxe-Edition noch einen exklusiven Audiokommentar von The Peach And Black Podcast sowie noch über zwei Stunden Extra-Interviews, die ich alle noch schauen muss.

Die auf 3000 Exemplare limitierte Deluxe Edition von „Sign ’O’ The Times“ erscheint am 13.09.2019 bei Turbine Medien und ist ab 54,99€ erhältlich. 

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*Bisher habe ich nur mit PCM Stereo Ton geschaut. Meinen Dolby Atmos Eindruck reiche ich nach.

PS: Wer von den Technik-Freaks unter den Lesern*innen wissen möchte, wie der Film remastert wurde (vor allem der Ton) checkt dieses Video hier (ab Minute 9 geht’s um Prince).

Marc
Marchttps://www.testspiel.de
Marc hat Testspiel.de ins Leben gerufen und teilt hier seit 2005 seine Leidenschaft für Musik und das Internet.

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