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Karpfenkalender und Bässe bis die Kotze drückt – Tommy Cash im Uebel & Gefährlich

Was hatte ich erwartet, als ich an einem Sonntag ins Uebel & Gefährlich ging, um Tommy Cash auf einer Bühne zu sehen? Ehrlich gesagt kann ich nichts genau benennen, am ehesten noch den Wunsch einen bleibenden Eindruck von der Show davon zu tragen. Und so ist es auch gekommen.

Tommy Cash im Uebel & Gefährlich (alle Fotos: Stefan Franke/Instagram: @tidephoto_concerts)

Nachdem Cri$py C ihr DJ-Set beendet hatte, füllte sich auch zunehmend der Bereich vor der verhangenen Bühne. Das Publikum hätte nicht gemischter sein können. Raver-, R&B- bis hin zu Punk-Ästhetik war alles vertreten. Nach einem kleinen Techno-Track zur Auflockerung, betrat dann auch Herr Cash selbst die Bühne. Nein, natürlich nicht Johnny!

Warum die Bühne vorher abgehangen wurde, ist mir nach wie vor nicht ganz klar. Das “Bühnenbild” bestand nämlich nur aus einem Mikroständer und dem später angestrahlten Backdrop. Aber wie sieht so eine Tommy Cash Show aus?

Man muss dem Esten lassen, dass er von Sekunde Eins am Start war. Die Moves saßen, die Nähe zum Publikum war nicht zu distanziert, so ganz nah wagte er sich aber auch nicht ran. Ein Trend, der sich im Rap leider immer weiter durchzusetzen scheint, ist allerdings, dass die Rapper immer mehr zum Adlips-Geber ihrer eigenen Musik vom Band werden. So auch an diesem Abend.

Was Cash mit seiner Bühnenshow definitiv erreichten konnte, war die verstörend-anziehende Ästhetik seiner Musikvideos auf den Auftritt zu übertragen. Die Kombination aus lauten, tiefen und vor allem omnipräsenten Bässen, die einem schon mal den Magen umdrehen können, seiner Bühnenpräsenz als Person und dem projizierten Videomaterial – Karpfenkalender, menschlichen Mutationen und nicht zuletzt auch Szenen aus dem Porno-Bereich – tut bestens seine Wirkung.

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Ich bin verwirrt. Nach einer kurzen Zugabe und eigentlich allen Hits, war das Konzert zu Ende. Das Publikum hätte am liebsten noch Stunden weiter gemacht und obwohl das Uebel und Gefährlich bei weitem nicht ausverkauft war, fühlte es sich schon fast berstend voll an. Die Beats saßen, die Vocals auch – allerdings vor allen, weil sie vom Band kamen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Konzert noch nicht ganz verdaut habe oder es je werde. Ich kann auch nicht sagen, dass ich nicht unterhalten wurde. Die Unterhaltung fand allerdings nicht auf einem musikalischem Niveau statt.

Tim
Tim
Manchmal etwas zu viel von Rob Gordon, manchmal zu wenig. Hamburger durch und durch.

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