StartMusik20 Jahre "Viva! La Woman" von Cibo Matto

20 Jahre „Viva! La Woman“ von Cibo Matto

Als Miho Hatori und Leitoh Lychee noch in einer Noiserock-Band spielten, kam ihnen die Idee eine eigene Band zu gründen. Honda war von nun an für die Instrumente zuständig, während Hatori den Gesang übernahm und nannte sich Cibo Matto .

Der Name sollte Programm werden, denn „Cibo Matto“ bedeutet auf italienisch etwa so viel wie „Verrücktes Essen“ und bis zum zweiten Album beschäftigte man sich thematisch fast ausschließlich mit Nahrung. Die erste EP rief direkt Warner Bros. Records auf den Plan und gemeinsam produzierte man die Debüt-Platte „Viva! La Woman“, die heute 20-jähriges Jubiläum feiert.

Hier kann man sich einer herrlich hedonistischen Auslegung von Trip-Hop erfreuen, die zwar nur wenige Nachahmer fand, aber regelmäßig als Referenz berühmterer Acts herbei gezogen wird. So verwundert es wenig, dass Sängerin Hatori die Erstbesetzung von Noodle von den Gorillaz war.

Die erste Single „Sugar Water“ erschien sogar mit einem Musikvideo von Michel Gondry, der damals bereits für Björk, Massive Attack und die Rolling Stones arbeitete. Auch die zweite Auskopplung „Know Your Chicken“ wurde auf MTV abgefeiert.

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Auf dem gesamten Album finden sich jede Menge Hip-Hop Beats, Billo-Keyboards und eine Mischung aus Singsang, Rap und Rufgesang. Für letzteres baten die beiden Japanerinnen ihre Freunde ins Studio und den Spaß, den man dabei gehabt haben muss, hört man deutlich heraus. Zum Beispiel auf dem wunderbaren „Beef Jerky“:

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Vergleiche zu den Beastie Boys wurden des öfteren gezogen, sind auch zumindest was die Einstellung des Duos angeht, sicherlich zutreffend (zumal Hatori auf dem Song „Twenty Questions“ ein Feature bekommt), auch wenn man musikalisch eher ein Einzelgänger bleibt. Selbst die späteren Alben klingen deutlich anders und wurden nach und nach so abgeflacht, dass Cibo Matto heute (nach drei Alben und einer Reunion) eher belanglos für die aktuelle Popkultur sind.

Nichts desto trotz ist „Viva! La Woman“ ein wichtiges und äußerst gelungenes Album, das man sich nicht nur an seinem 20. Geburtstag zu Gemüte führen sollte. Wir empfehlen, neben den oben genannten, außerdem „Birthday Cake“ („Shut up and eat! You know my love is sweet!“) und das Cover von Sammy Davis Jr.’s „The Candy Man„. Oder man hört sich das Ganze einfach bei Spotify an:

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Jonathan
Jonathan
Geboren 1988 in Ulm, lebt und arbeitet Jonathan Tyrannosaurus Kunz in Saarbrücken und leitet Kurse an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Er mag traurige Musik aus den Neunzigern und ist der beste Tischtennisspieler, den er kennt.

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