StartMusikFeuerzeuge, die im Takt geschwenkt wurden - Incubus in Hamburg

Feuerzeuge, die im Takt geschwenkt wurden – Incubus in Hamburg

Mit Incubus trat im Hamburger Mehr! Theater am Großmarkt eine wahre Crossover-Größe auf. Schon fast 30 Jahre sind die Mannen um Sänger und Ur-Hipster Brandon Boyd im Geschäft und zeigten sich für den einen oder anderen Radio-Hit verantwortlich. Was die Band für mich schon immer interessant gemacht hat, ist der fließende Wechsel von verkopften Mucker-Songs zu Power-Balladen und wieder zurück. Nun war es an der Zeit, dass Quintett aus Kalifornien mal live zu sehen.

Incubus im Mehr! Theater am Großmarkt (alle Fotos: Stefan Franke/Instagram: @tidephoto_concerts)

Der üppig gefüllte Fußraum, sowie der erste Rang, begrüßten jedes Bandenmitglied, durch lauten und vor allem langen Applaus. Mit Boyds Auftritt wurden auch direkt die ersten Töne von „Privilege“ angespielt, das wenig später in ein Panjabi MC Medley abdriftete – kann man machen, allerdings hätte man natürlich auch einen eigenen Fan-Liebling als Anheizer nutzen können. Wobei es auch nicht nur bei einem Panjabi MC Cover-Song bleiben sollte.

Es folgte eine Zeitreise durch die Geschichte der bandeigenen Alben. „Glitterbomb“ von der aktuellen, der Tour ihren Namen gebenden, Scheibe „8“, „Anna Molly“ und „Megalomaniac“. Danach war Zeit für die erste Pause, sowie die Begrüßung des Publikums mit einem einfachen „Hello“.

Weiter gings mit der Reise durch die Discographie, Highlight des Blocks für mich: „Pardon Me“. Dennoch zeichnete sich ab, dass es an diesem Abend nur wenig Energie von der Band selbst geben würde. Zu „Love Hurts“ zog sich ein – ich möchte meinen absehbares – Raunen durch die Menge. Pärchen in innigen Umarmungen, Feuerzeuge, die im Takt geschwenkt wurden – und auch der folgende Song „Absolution Calling“ hielt die beinahe sinnliche Stimmung oben. Vermutlich besonders durch das „Wicked Game“-Snipped.

Wie schon angesprochen, wurden Cover und Snippets schon beinahe zu den Highlights des Abends. Jedenfalls bis schließlich „Wish You Were Here“ gespielt wurde und – man glaubt es kaum: Das Publikum sich zum Tanzen anregte. Eine einzelne Frau ließ sich sogar auf die Schultern ihres Vordermannes heben. Sollte das jetzt der Durchbruch werden? Als fließend vom eigenen, zu Pink Floyds „Wish You Were Here“ übergegangen wurde, erlischt leider die Hoffnung – war das Snippet leider schon der letzte Song. Die Band verließ die Bühne.

Nach einer kurzen Überredungs-Phase durch die klassischen Zugabe-Rufe betrat die Band dann nochmal für drei Songs die Bühne. Der ewige Klassiker „Drive“ wusste dann zu guter Letzt noch mitzureißen.

Am Ende bin ich nicht enttäuscht, denn die Band hat musikalisch abgeliefert; ich hätte mir aber definitiv mehr Show, Interaktion, Energie oder wie man es auch nennen will gewünscht – und das nicht nur von der Band, sondern auch vom Publikum. Dennoch war es natürlich ein Erlebnis, eine traditionsreiche Band wie Incubus live gesehen zu haben.

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Tim
Tim
Manchmal etwas zu viel von Rob Gordon, manchmal zu wenig. Hamburger durch und durch.

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