StartMusikEzra Edelman spricht über die verbotene Prince Dokumentation

Ezra Edelman spricht über die verbotene Prince Dokumentation

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Im The New York Times Magazin erschien im September 2024 unter dem Titel „The Prince We Never New“ ein sehr ausführlicher und für Prince Fans extrem spannender Artikel über die geplante Veröffentlichung einer umfassenden neunstündigen Netflix-Dokumentation über Prince, inszeniert vom Oscar-prämierten Regisseur Ezra Edelman, die jedoch gestoppt wurde.

Nach fünf Jahren intensiver Arbeit gewährte das Projekt tiefe Einblicke in das Leben des Musikgenies, einschließlich Interviews mit über 70 Weggefährten, darunter ehemalige Bandmitglieder, Manager, Freundinnen und eine seiner Schwestern.

Ursprünglich hatte Edelman uneingeschränkten Zugang zu Prince‘ Archiv, bekannt als „The Vault“, erhalten. Doch nach einem Wechsel in der Verwaltung des Nachlasses im Jahr 2022 wurde ihm dieser Zugang entzogen. Die neuen Nachlassverwalter äußerten Bedenken hinsichtlich des Inhalts der Dokumentation, bezeichneten sie als „sensationell“ und wiesen auf angebliche faktische Ungenauigkeiten hin. Charles Spicer, ein Mitglied des Nachlasses, kritisierte den Film öffentlich und betonte die Verantwortung, Prince‘ Vermächtnis zu schützen.

In der Dokumentation wurden auch weniger bekannte Aspekte von Prince‘ Leben beleuchtet, darunter Anschuldigungen wegen körperlicher Übergriffe und sein Umgang mit Schmerzmitteln. Diese Offenbarungen führten zu weiteren Spannungen mit dem Nachlass, der befürchtete, dass solche Darstellungen das Ansehen des Künstlers beeinträchtigen könnten.

Als Reaktion auf die Kontroversen entschieden Netflix und der Prince-Nachlass gemeinsam, die Veröffentlichung der Dokumentation zu stoppen. Stattdessen planen sie nun die Produktion eines neuen Films, der exklusives Material aus Prince‘ Archiv nutzen und ein ausgewogeneres Bild seines Lebens zeichnen soll. Londell McMillan, ein Vertreter des Nachlasses, bezeichnete diese Entscheidung als „großen Sieg für Prince‘ Vermächtnis“ und betonte die Absicht, die Komplexität und Genialität des Musikers angemessen darzustellen.

 „Sie haben Angst vor seiner Menschlichkeit.“

In der neusten Ausgabe des Podcasts Pablo Torres Finds Out war Regisseur Ezra Edelman zu Gast und er spricht über „The Banned Prince Documentary“.

„Es ist ein Witz… Ich komme nicht darüber hinweg – die Kurzsichtigkeit einer Gruppe von Leuten, deren Interesse ihr eigener Gewinn ist“, sagte Edelman im Podcast. „Sie haben Angst vor seiner Menschlichkeit.“

Statt historischer Genauigkeitsprüfung bekam Edelman eine Liste mit redaktionellen Änderungen vom Prince-Nachlass. „Glauben Sie, dass ich ein Interesse daran habe, einen Film herauszubringen, der sachlich ungenau ist?“, konterte er. Ironischerweise passe das Verhalten des Nachlasses zum Perfektionismus von Prince selbst.

Für Edelman war die Doku ein Geschenk: „Eine neunstündige Abhandlung über einen Künstler, der übrigens verdammt brillant war.“ Er betont, dass sich darin alles finde, was Prince ausmachte – von Genie bis Menschlichkeit. Doch genau Letzteres scheint für einige schwer zu schlucken zu sein.

Denn Edelman hielt auch die dunkleren Seiten nicht zurück: „Die Leute hatten Probleme damit, wie er Menschen behandelte – er war emotional ausfallend, er war körperlich ausfallend.“

Die komplette Episode gibt’s hier eingebettet. Must hear.

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