StartKritikenDJ Koze „AMYGDALA" (Review)

DJ Koze „AMYGDALA“ (Review)

Seit fast zwei Wochen läuft DJ Kozes neues Album „AMYGDALA“ nun schon bei mir rauf und runter. Kein Album habe ich in diesem Jahr bisher häufiger gehört. Mir bleibt daher nichts anderes übrig, als ein paar Zeilen zu „AMYGDALA“ zu verfassen.

Ich könnte über jeden der 13 Tracks mit Features von Caribou und Dirk von Lowtzow, Hildegard Knef und Matthew Dear, Ada und Milosh etwas schreiben oder mich entlang des Pressetexts, der „AMYGDALA“ als Kozes Sgt. Pepper bezeichnet, hangeln. Mach ich aber nicht. Das können andere viel besser besser als ich. Nur so viel vielleicht: Kozes erstes Album seit 8 Jahren (seit „Wo die Rammelwolle fliegt“) klingt trotz der Vielzahl der vielen Interpreten durchgänging homogen und nach Kosi Kos. „AMYGDALA“ klingt die ganze Zeit über warm, deep, ist durchdrungen von Kosis Humor, ohne lächerlich zu werden und ist dennoch verdammt cool. Auch gibt es nach mehrfachen Hören immer noch Neues zu entdecken. Es schnarrt, fiept und trötet aus allen Ecken des Albums.

„AMYGDALA“ ist Remix-Album ohne Remix-Album zu sein

Ich möchte vielmehr auf ein Hör-Phänomen eingehen, das ich so noch nicht hatte. Die Tracks auf „AMYGDALA“ klingen größtenteils nach Remixen. „AMYGDALA“ klingt nach einem weiteren Remix-Album von DJ Koze, obwohl es kein weiteres Remix-Album von DJ Koze ist.
Gleich zu Beginn des Album bei „Track ID Anyone?“ featuring Caribou stelle ich mir die Frage, welchen Track er hier wohl von Caribou gemixt hat?

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Gleiches Spiel bei den beiden Tracks mit Matthew Dear, bei „Nices Wölkchen“ mit Apparat und bei „Homesick“ featuring Ada sowie bei „Das Wort“ mit der Stimme von Tocotronics Dirk von Lowtzow. Und bei „Ich schreib‘ Dir ein Buch 2013“ mit Hildegard Knef sowieso. Angeblich hat Koze nur Acapellas seiner Gäste für seine neuen Tracks verwendet und um sie „neue edle Gewänder“ gewebt. Kaum vorstellbar. Immer wieder ertappe ich mich dabei, mich bei den Tracks nach den Originalen von Tocotronic und Co. zu fragen. Vermutlich hat Koze für mein Gehör einfach zu viele Remixe veröffentlicht. Auch stelle ich mir vor, wie nach der Veröffentlichung des Album, die gefeatureten Künstler ihre Tracks remixen Acapellas entweben und ihre Tracks wieder herstellen und wie z.B. aus „Das Wort“ wieder eine Tocotronic Nummer wird.

Mit 78 Minuten Spielzeit und einigen instrumentalen Tracks ist „AMYGDALA“ jedoch noch viel mehr als ein „nur“ ein Album, dass nach Remixen klingt. Vielleicht ist es sogar Kozes Sgt. Pepper.

„AMYGDALA“ erscheint am 22. März auf Pampa Records und ist die Scheibe des Jahres so far. Believe me.

„AMYGDALA“ TRACKLISTING:

1.         TRACK ID ANYONE FEAT. CARIBOU
2.         NICES WÖLKCHEN FEAT. APPARAT
3.         ROYAL ASSCHER CUT
4.         MAGICAL BOY FEAT. MATTHEW DEAR
5.         DAS WORT FEAT. DIRK VON LOWTZOW
6.         HOMESICK FEAT. ADA
7.         LA DUQUESA
8.         MARILYN WHIRLWIND
9.         MY PLANS FEAT. MATTHEW DEAR
10.       DONT LOSE MY MIND
11.       AMYGDALA FEAT. MILOSH
12.       ICH SCHREIB“™ DIR EIN BUCH 2013 FEAT. HILDEGARD KNEF
13.       NOOOOO FEAT. TOMERLE & MAIKO

DJ KOZE TOURDATES:

23.03. München – Bob Beaman
31.03. Köln – Gewölbe
06.04. Berlin – Stadtbad Wedding
13.04. Hamburg – Uebel&Gefährlich
19.04. Nürnberg – Rakete
20.04. Stuttgart – Rocker33
30.04. Leipzig – Conne Island
21.06. Köln – Stadtgarten c/o Pop Festival
22.06. Offenbach – Robert Johnson
27.07. Frankfurt/Oder – Helene Bach Festival

Marc
Marchttps://www.testspiel.de
Marc hat Testspiel.de ins Leben gerufen und teilt hier seit 2005 seine Leidenschaft für Musik und das Internet.

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