StartFilm & TVYou will know her name: Kinostart von Carrie

You will know her name: Kinostart von Carrie

Das lange, vorfreudige Warten hat ein Ende: Gestern ist das Remake Carrie in den Kinos angelaufen.

1976 hatte Brian da Palma zum ersten Mal den grandiosen Roman von Stephen King verfilmt und damit einen Gruselklassiker geschaffen, der ganz oben auf der Liste der 70er Jahre Horrorstreifen landete.
Also keine leichte Aufgabe für Regisseurin Kimberly Peirce, die uns bereits 1999 mit Boys don’t cry beglückte.
Aber es ist ihr tatsächlich ganz gut gelungen, wobei jeder gewarnt sein sollte, der hier zuviel erwartet: Zwar gibt es auch in der Version von 2013 einige, gelungene Schockmomente, aber ein Horrorspektakel ist es nicht. Vielmehr ein gemütlicher und unterhaltsamer Abend, an dem wir einen tiefen Einblick in die Grausamkeiten der Jugend geboten bekommen. 

Vor allem lebt der Film von seinen Darstellerinnen. Im Vorfeld traute ich es Chloë Grace Moretz (Kick-Ass) nicht zu, die traumatisierte Außenseiterin Carrie White zu spielen. Sie ist einfach zu hübsch, um in einer solchen, von Oberflächlichkeit geprägten Szenerie glaubwürdig zu erscheinen.
Doch jetzt muss ich einsehen, dass wohl ich von Oberflächlichkeit geprägt war, denn sie überzeugt auf ganzer Linie.
Genauso wie die tolle Julianne Moore (The Kids are alright), die ihre gestörte Mutter spielt, die in jedem Wimpernschlag eine Sünde vermutet und Carrie täglich in die Besenkammer sperrt.

Auch bemerkenswert ist der Soundtrack mit Songs von Portugal. The Man, Vampire Weekend, Cults und vielen mehr.

Also ein wirklich solider Streifen, der sowohl Genrefans, als auch Einsteigern gefallen dürfte, aber beim Cola schlürfenden und Popcorn werfenden Cineplex-Publikum wohl auf taube Ohren stossen wird. Immerhin 6,3/10 Punkte bekommt der Film von den imdb.com-Usern. Von mir auch.

Illustration: Elizabeth Pich

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Jonathan
Jonathan
Geboren 1988 in Ulm, lebt und arbeitet Jonathan Tyrannosaurus Kunz in Saarbrücken und leitet Kurse an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Er mag traurige Musik aus den Neunzigern und ist der beste Tischtennisspieler, den er kennt.

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