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TrinkFest: Scheiß auf Gin, ich trinke Doppelwach(h)older!

Eversbusch Doppel-Wacholder (Bild: Eversbusch)

Alkohol kann unfassbar spannend sein. Mit diesem Statement leite ich den ersten Beitrag meiner neuen TrinkFest-Reihe hier bei Testspiel ein. In regelmäßigen Abständen stelle ich Produkte, Brennereien und Ideen aus der hochprozentigen Welt vor, die sich von simplen Gin & Tonics und Wodka-Energy-Mischungen abheben.

Den Anfang macht eine traditionsreiche Familiendestille aus Westfallen, die sich seit mehreren Jahrhunderten der Produktion von Wacholder, einem Artverwandten des klassischen Gin, verschrieben hat. Das Endprodukt lässt sich sehen (und auch schmecken). Zwischen Wuppertal und Lüdenscheid gelegen stellt die Familie Eversbusch seit genau 200 Jahren klaren Doppelwachholder mit 46% Alkohol her. Und nein, in den vorherigen Satz hat sich kein Rechtschreibfehler eingeschlichen. Mit westfälischem Dickkopf trotzte Ernst Eversbusch den Ergebnissen der orthografischen Konferenz von 1908 und blieb dabei, Doppelwachholder zu verkaufen und keinen Doppelwacholder.

Auch sonst hat sich seit den Anfängen der Destille nicht viel verändert, denn noch heute wird in der Original-Wacholderblase von 1817 destilliert. Selbstverständlich ausschließlich von Familienmitgliedern, ist ja klar. Die Gin Tonic-Liebhaber unter euch werden sich jetzt wahrscheinlich schon fragen, ob es sich lohnt, den britischen Nationalschnaps in Zukunft durch Wacholder zu ersetzen und inwiefern hierbei überhaupt ein Unterschied besteht. Die Antwort auf diese Frage ist simpler, als man vielleicht annehmen würde. Während Gin aus, mit Wacholderbeeren und anderen Kräutern oder Früchten aromatisiertem, Neutralalkohol besteht, handelt es sich bei Wacholder um einen Wacholderbrand, der dementsprechend intensiver und kräftiger schmeckt.

Brennraum (Bild: Eversbusch)

Auch hinter dem Endprodukt stecken ausschließlich drei simple Zutaten: Wasser, Alkohol und Wacholderbeeren. Letztere werden seit Generationen vom selben Importeur aus der Toskana bezogen. Tatsächlich ist Eversbusch, mit einem jährlichen Bedarf von zwei bis drei Tonnen Beeren, dessen lukrativster Kunde von dem europäischen Festland. Die Betonung liegt hierbei auf „Festland“, denn auch die englische Gordon“™s Dry Gin Destille bezieht von diesem Händler und sollte, meiner Meinung nach, etwas mehr Wacholder benötigen.

Zum Abschluss bleibt noch zu sagen, dass ein Mythos existiert, nach dem ein übermäßiger Konsum von Eversbuch Doppelwachholder zu Aufstoßern mit Maggi-Geschmack führen soll. Ich werde dem nachgehen…

A votre santé

Bitte in verantwortungsvollen Maßen oder Massen genießen.

Hendrik
Hendrik
Hendrik kommt aus Hamburg und macht beruflich irgendwas mit Medien. Und Facebook. Und natürlich auch Digitalkram.

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