
Rosalía meldet sich zurück – mit einem Paukenschlag, der ihrem Ruf als eine der visionärsten Künstlerinnen unserer Zeit mehr als gerecht wird. Die spanische Musikerin hat heute ihre neue Single „Berghain“ veröffentlicht, begleitet von einem beeindruckenden Musikvideo, das erneut beweist, dass Rosalía Pop als Gesamtkunstwerk begreift.
Die Single markiert den Auftakt zu einer neuen Ära: Am 7. November erscheint ihr viertes Studioalbum „LUX“, das mit dem London Symphonic Orchestra unter der Leitung von Daníel Bjarnason aufgenommen wurde. Auf dem Album sind unter anderem Björk, Carminho, Estrella Morente, Silvia Pérez Cruz, Yahritza, Yves Tumor und die Escolania de Montserrat zu hören.
Dunkelheit, Licht und Transformation
Am vergangenen Sonntag inszenierte Rosalía den Start ihrer neuen Ära mit einer spektakulären Aktion auf der Gran Vía in Madrid: Sie ließ die Lichter der gesamten Straße erlöschen – um sie anschließend wieder aufleuchten zu lassen und das offizielle Cover von „LUX“ zu enthüllen. Der Moment, live gestreamt für Fans weltweit, griff zentrale Themen des Albums auf: weibliche Mystik, Transformation und Spiritualität.

„Berghain“ – Soundtrack zwischen Ekstase und Entrückung
Musikalisch schlägt „Berghain“ eine Brücke zwischen Rosalías avantgardistischer Experimentierfreude und technoider Clubenergie. Der Titel ist natürlich eine Referenz an den legendären Berliner Club, doch statt bloßer Name-Dropping geht es um das Spannungsfeld zwischen Körper, Rausch und Transzendenz – Motive, die sich wie ein roter Faden durch Rosalías Werk ziehen.
Das Video beginnt damit, dass Rosalía in ihrem Zuhause ankommt und eine ganz normale Alltagsszene zeigt — sie öffnet die Vorhänge, Licht fällt hinein, dann ist plötzlich ein ganzes Orchester samt Chor im Raum.
Im Verlauf wird gezeigt, wie das Orchester Rosalía in alltäglichen Umgebungen begleitet: beim Bügeln, auf dem Bus, in einer Juwelierwerkstatt – also Orte, die nicht typisch sind für ein klassisches Orchesterumfeld.
In der zweiten Hälfte wandelt sich das Setting zunehmend in etwas Onirisches und symbolgeladenes: Waldtiere tauchen auf, deformierte visuelle Elemente, fast traumartige Bilder von Ritualen und Transformation.
Stilistisch spielt das Video mit der Spannung zwischen dem Sakral-Ritualhaften (Orchester, Chor, klassische Instrumente) und dem Alltäglichen bzw. Untergründigen (Wohnzimmer, Bus, poetische Surrealität).
Obwohl der Titel „Berghain“ an den legendären Berliner Club denken lässt, liefert das Video keinen expliziten Club-Setting im technoiden Sinne — vielmehr wirkt der Clubname symbolisch für einen Raum von Emotion, Körperlichkeit und Transzendenz.
ROSALÍA feat. Björk & Yves Tumor – Berghain (Video)
Von „MOTOMAMI“ zu „LUX“
Nach dem globalen Erfolg von „MOTOMAMI“ – dem ersten spanischsprachigen Album, das Platz 1 der Spotify Global Charts erreichte – scheint LUX die konsequente Weiterentwicklung zu sein. Wo „MOTOMAMI“ das Fragmentarische, Digitale und Körperliche feierte, sucht Rosalía nun nach dem Überirdischen.
Und natürlich bleibt sie auch abseits der Musik ein kulturelles Phänomen: In diesem Jahr sorgte sie bei der Met Gala 2025 in einem maßgeschneiderten Balmain-Kleid für Schlagzeilen, wurde das Gesicht der Calvin Klein Herbstkampagne und kündigte ihr Schauspieldebüt in der dritten Staffel von Euphoria an.
Mit „Berghain“ und der Ankündigung von „LUX“ beweist Rosalía einmal mehr, dass sie Grenzen nicht nur überschreitet – sie definiert sie neu.
Tracklist:
MOV I
1. Sexo, Violencia y Llantas
2. Reliquia
3. Divinize
4. Porcelana
5. Mio Cristo
MOV II
6. Berghain
7. La Perla
8. Mundo Nuevo
9. De Madrugá
MOV III
10. Dios Es Un Stalker
11. La Yugular
12. Focu ‘ranni [Exclusive]
13. Sauvignon Blanc
14. Jeanne [Exclusive]
MOV IV
15. Novia Robot [Exclusive]
16. La Rumba Del Perdón
17. Memória
18. Magnolias