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Kuba entwickelt Impfstoff gegen Lungenkrebs – Die USA will ihn haben

Wired berichtete gestern von einem vielversprechenden Impfstoff gegen Lungenkrebs, den Kuba seit mehreren Jahren besitzt. Und wer will ihn so schnell wie möglich in die Hände kriegen? Genau, die USA. Dass ausgerechnet die Zigarrennation (oder gerade deshalb?) diesen Impfstoff entwickelt hat, gestaltete den Zugang für die USA bisher allerdings etwas kompliziert. Vielleicht lockern sich deshalb nun einige der bekannten Einschränkungen, denn obwohl Kubas internationaler Ruf eher von Zigarren und Rum geprägt ist, zählt die kubanische Biotech- und Medizinforschung zu den Besten weltweit. Dass ihre Forschung so innovativ und fortschrittlich ist, hängt auch damit zusammen, dass die Kubaner von Anfang an mit geringen Ressourcen und politischen Drosselungen arbeiten mussten, denen Europäische und Amerikanische Wissenschaftler nicht ausgesetzt waren.

Im April haben sich das Roswell Park Cancer Institute und Kubas Center for Molecular Immunology dann endlich darauf geeinigt, gemeinsam den Impfstoff weiterzuentwickeln und klinische Tests in den USA durchzuführen. Besonders gut, so Candace Johnson (CEO Roswell Park), sei der Umstand, dass die bisherige Forschung am Impfstoff zeigt, dass dieser eine geringe Giftigkeit hat und die Produktion sowie Aufbewahrung billig ist. Wichtig ist an dieser Stelle, dass der Impfstoff dem Krebs nicht vorbeugt, sondern die Tumorzellen am Wachstum und Ausbreiten hindern soll. Dadurch werden Krebskranke in späteren Stadien zwar nicht geheilt, aber die Krankheit kontrollierbar und leichter zu handhaben – Zumindest ist das der aktuelle Stand aus Kuba. Die neue Forschung am Roswell Park soll nämlich zu einer Weiterentwicklung und Ausschöpfung des Impfstoffes führen, sodass dieser dann ultimativ als klassischer Impfstoff, nämlich zur Verhinderung der Krankheit, dienen wird. Außerdem ist das Interesse groß, dass das Potenzial für andere Krebsarten ausgetestet wird. Dies war den Kubanern bisher aus finanziellen Gründen nicht möglich.

Wired weiter (hier der Originalartikel mit mehr Details):

And that drug isn“™t the only one with potential in the Cuban pharmacopeia. Thomas Rothstein, a biologist at the Feinstein Institute for Medical Research, has for six years worked with the Center for Molecular Immunology on another vaccine to treat lung cancer called Racotumomab, with an entirely different mechanism. (It messes with a particular lipid found in tumor cell membranes.) „Investigators from around the world are trying to crack the nut of cancer,“ Rothstein says. „The Cubans are thinking in ways that are novel and clever.“

Roman
Roman
Geboren im Ruhrgebeat und nach 6 Jahren Ausland, hat Roman 2013 Berlin zu seiner Wahlheimat gemacht. Neben der täglichen, leidenschaftlichen Suche nach neuer, guter Musik (fast) aller Genres, ist er Wissenschaftler.

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