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Top Five Videos – Die besten Videos der Woche

Seit der drohende Grexit die Medien dominiert, hat jeder eine (meist eher weniger fundierte) Meinung zum Thema. Manchmal möchte man seinen Mitmenschen die Regel „Reden ist silber, Schweigen ist gold“ ans Herz legen oder ihnen eben gleich raten, sich mal ordentlich zu informieren. Wer mich nun in eine Debatte über den aktuellen Status Griechenlands verwickeln will, um mich als einen eben dieser vermeintlichen Besserwisser zu entlarven, den muss ich leider darauf verweisen, dass ich damit beschäftigt war, mich durch die gesammelten Videoclips dieser Woche zu fuchsen, auf diesem Gebiet nun aber umso fitter bin. Wer mit mir über mein Auswahl debattieren möchte: nur zu, die Kommentarbox steht euch offen. Aber bitte, bitte vorher ordentlich informieren, okay? Es sei euch gedankt mit fünf Videos, deren Genuss ihr nicht bereuen werdet.

5. Ducktails – Surreal Exposure (Regie: Richard Law)

Es ist sicher nicht leicht, mit Mac DeMarco befreundet zu sein. Richard Law skizziert im Video zu „Surreal Exposure“ zum besseren Verständnis für uns Normalsterbliche einen gemeinsamen Tag des Ducktails-Frontmanns Matthew Mondanile mit dem Singer/Songwriter enfant terrible, der jedoch nur wenig Licht ins Dunkel bringt. Da kumpelt man herum, da gibt es surreale Dialoge und am Ende der Tour wird der Zuschauer mit einem Augenzwinkern sich selbst überlassen. Andererseits: Wer würde nicht gerne mit Mac DeMarco zu verschrobenem Indie-Pop unter die Dusche hüpfen?

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4. DJ Koze – I Haven’t Been Everywhere But It’s On My List (Regie: Katharina Duve & Timo Schierhorn)

Da ich vor wenigen Wochen David Lynchs Inland Empire als Referenz für Julian Casablancas‘ Video zu Human Sadness angeführt habe, muss hier zwangsläufig der Vegleich zu dessen nicht weniger großartigem The Straight Story gezogen werden. Im Zentrum beider Erzählungen steht ein Rentner, der mit einem ungewöhnlichen Fahrzeug über Amerikas Straßen fährt. Für das Drumherum von „I Haven’t Been Everywhere But It’s On My List“ zieht man dann aber lieber die surreale Atmosphäre anderer Lynch-Filme zu Rate. Der Himmel über dem Paradies verfärbt sich, ein Dinosaurier taucht auf und irgendwann steht Kozes DJ-Kicks Platte unverschämt werbend in der Walachei rum. Andererseits: Wer so gekonnt Träume in Video-Form gießt, dem sei das bisschen Werbung gegönnt.

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3. Gardens & Villa – Fixations (Regie: Austin M. Kearns)

Partys, auf denen man niemanden kennt, sind oft ein zweifelhaftes Vergnügen. So hart wie das Duo aus Gardens & Villas Video zu „Fixations“ hat es aber vermutlich selten jemanden getroffen. Auf LSD geht es ab in die Hipsterhölle, mitsamt Virtual Reality Alpträumen, Drohnen und einem nervigen Segway-Fahrer, dargestellt von niemand geringerem als Sam France von Foxygen. Das Ganze lässt sich als Abrechnung mit vermeintlich coolen Lifestyles lesen, funktioniert aber auch als unterhaltsame, geschickt inszenierte Tour de Force zweier Sympathieträger unter einem Haufen affektierter Arschgeigen.

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2. Yogi & Skrillex feat. Pusha T, Moody Good, TrollPhace – Burial (Regie: Grant Singer)

Was hat es nur mit diesen EDM-Videos auf sich? Meist machen sie keinen Sinn, sehen dabei aber so verdammt stylisch aus, dass man sich als Rezipient augenblicklich in einer Spirale aus Selbsthass und optischer Befriedigung gefangen sieht. In eben dieses Schema fügt sich der Clip zu „Burial“ nahtlos ein: Zu einem Brett von Song tanzt eine Horde maskierter Afro-Amerikaner marodierender Art in einem Barbershop hinter Pusha T herum, dessen Frisur parallel dazu aufgefrischt wird. Später explodieren Menschen und Gesichter werden abgezogen, doch sinnvoller wird es nicht mehr. Wer zwanghaft nach Erklärungen sucht, der wird sicher fündig, alle anderen müssen sich damit abfinden, dass die Message auf der Strecke bleibt, „Burial“ dabei aber ohne Zweifel verdammt gut aussieht.

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1. Drake – Energy (Regie: Fleur & Manu)

Ich bin nicht der größte Drake Fan auf Erden, Gott bewahre. Ich halte seinen Hype für überschätzt, stehe so gar nicht auf den vermeintlichen Überhit „Hold On We’re Going Home“ und habe es bisher nicht geschafft, mich für ihn über die Dauer eines gesamten Albums zu begeistern. Umso schöner ist es dann aber natürlich, wenn dieser Drake mit etwas um die Ecke kommt, das mich doch packt und mir zumindest annähernd ein Gefühl dafür vermittelt, was andere in ihm sehen. Dieses Mal war es das wundervolle Video zum ebenfalls ziemlich großartigen Song „Energy“, den ihr auf Drizzys Mixtape/Album „If You’re Reading This, It’s Too Late“ findet. Im Clip ist jeder Drake und Drake ist jeder: Miley Cyrus, Obama, Oprah, Kanye West und und und. Zuätzlich zu diesem genial umgesetzten Mummenschanz bringt das Video eine ganz eigene Energie mit, die ohne großes Storytelling oder bombastische Ausmaße genau den richtigen Ton trifft.

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Sebastian
Sebastian
Aus Saarbrücken, in Münster, immer auf Testspiel, manchmal auch hier: http://mordopolus.tumblr.com/

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