StartKritikenBeatsteaks - Beatsteaks (Kritik + Hörprobe)

Beatsteaks – Beatsteaks (Kritik + Hörprobe)

Unermüdlich wie eh und je geben sich die Beatsteaks auf ihrem siebten, selbstbetitelten Studioalbum, trotz eines Durchschnittsalters um die Vierzig. Daran ändert auch die Geschichte um den recht dramatischen Unfall von Drummer Thomas Götz nichts, die vorab die Frage aufwarf, ob und wie es denn nun mit der Band weitergehen würde. Weitere Erwartungen in Richtung „Erwachsenwerden“ schürte ein Blick auf den Titel des Albums; ein sogenanntes Selbstbetiteltes gönnt man sich ja gerne mal, wenn eine Kurskorrektur vorgenommen wird. Bei den Beatsteaks scheint jedoch ein viel naheliegenderer Gedanke bei der Wahl des Titels gegriffen zu haben, nämlich das Besinnen auf die eigenen Stärken.

Es gibt also erneut eine knappe halbe Stunde melodisch angereicherten Pop Punk mit dem ein oder anderen Blick über den Tellerrand. Auffallend ist, dass besagte Blicke auf „Beatsteaks“ nur am Rande stattfinden. Hier erinnert der Beat an Hip Hop („Gentleman Of The Year“), dort arbeitet man mit einem Offbeat („Pass The Message“), manchmal wirkt das Tempo etwas getragen, doch im Großen und Ganzen spürt man, dass die Band sich bei der aktuellen Veröffentlichung nicht übermäßig viele Gedanken gemacht hat. Frei nach dem Motto „Wer rastet der rostet“ fand man sich mit frisch genesenem Drummer ein, wollte eigentlich nur ein paar Demos aufnehmen und hielt plötzlich ein Album in den Händen.

Dieses ist, besonders im Vergleich zum Vorgänger „Boombox“, deutlich fokussierter ausgefallen, hat weniger Hakenschläge im Sinn; das kann man dem Album gleichzeitig als Vor – und Nachteil auslegen. Meistens klangen gerade die über den Tellerrand blickenden Songs in meinen Ohren etwas zu bemüht – ein Eindruck, der hier entfällt. Andererseits ist „Beatsteaks“ dadurch natürlich ein Stück weit eintöniger geworden als seine Vorgänger. Letzten Endes handelt es sich hierbei jedoch um kleinkarierte Überlegungen, die dem Charakter des Albums nicht wirklich gerecht werden. Hits wie das fröhliche „Creep Magnet“ oder das wunderschöne „Make A Wish“ sprechen für die Qualität eines Albums, das erneut mühelos Massenkompatibilität mit Qualität verbindet.

Natürlich wünscht man sich beim Genuss dieser Stücke vor allem eins herbei, nämlich die Livesituation. Dort werden die neuen Songs sich hervorragend eingliedern, und darum geht es doch letzten Endes bei den Beatsteaks – ein auf den Punkt gespieltes Album mit ein paar Hits für den Sommer und ein paar Brechern für die Tour im Winter. Und genau das hat die Band erneut mit Bravour abgeliefert.

Zu neugierig um bis Freitag zu warten? Die Beatsteaks spendieren uns einen kleinen, 990 Sekunden langen Einblick in ihr neues Album. Riskiert werden kann dieser hier:

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Für alle die sich noch bis übermorgen zurückhalten können gibt es hier als kleine Einstimmung das „Gentleman Of The Year“ Video in voller Länge:

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Sebastian
Sebastian
Aus Saarbrücken, in Münster, immer auf Testspiel, manchmal auch hier: http://mordopolus.tumblr.com/

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