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A Summer’s Tale 2016 – Das entspannteste Festival des Jahres

Inmitten der Lüneburger Heide nahe des kleinen Reiterdorfs Luhmühlen, fand zum zweiten Mal das A Summer’s Tale Festival statt. Und wie wir bereits im Vorjahr berichteten warteten die Veranstalter von FKP Scorpio (u.a. Hurricane & Southside) wieder mit einem Festivalmodell auf, das durchaus zukunftsträchtiges Potential hat. Denn das A Summer’s Tale ist kein reines Musikfestival, sondern eher ein Lifestyle-Festival, das u.a. die Themen Ökologie und Nachhaltigkeit abdeckt und in vielen Workshops Angebote für die ganze Familie bereit hält. So gab es neben Yoga- und Meditations-Workshops, auch Kurse im Bereich Holzarbeit, Stricken, Wein und Käse und geleitete Kanu-Fahrten auf dem nahegelegenen Fluss Luhe.
Zudem wirkte das schön präparierte Gelände zuweilen wie ein Streetfood-Festival, da sich dort mehrere Dutzend Foodtrucks mit außergewöhnlichen Essensangeboten tummelten. Hinzu kam mit dem „Summer’s Ale“ ein tolles, regionales Bier, das an allen Ständen verkauft wurde und sich deutlich von der Standardnorm abhob.

Es fehlte einem an nichts. Ein bisschen Sonne vielleicht. Ist halt Pech, wenn man ausgerechnet das kälteste Wochenende des Sommers erwischt und es dazu noch regnete. Doch der Stimmung tat das keinen Abbruch. Vor den drei Bühnen schunkelten und tanzten die Multifunktionshosenträger gegen die Kälte und rückten anschließend auf dem Komfort-Campingplatz friedlich zusammen. Hier liegt auch ein entscheidender Pluspunkt des alternativen Festivals: Keine dumm Betrunkenen, die sich gegenseitig in die Zelte kotzen oder andere Besucher belästigen; keine Idioten, die glauben, dass es eine gute Idee sei um drei Uhr Nachts die Diskografie der toten Hosen anschmeißen zu müssen (in voller Lautstärke), oder die gröhlend eine Essensschlacht beginnen. Hier lässt sich ganz klar sagen: Einen erholsameren Schlaf hatte ich noch auf keinem anderen Festival. Ein entspannteres und aufgeschlosseneres Publikum konnte ich noch auf keinem anderen Festival kennen lernen und ein so wohliges Gefühl hatte ich auf noch keinem anderen Festivalgelände.

Musikalisch kann ich leider nur die ersten beiden Tage des Festivals bewerten. Hier konnten internationale Hochkaräter wie José Gonzaléz, Garbage oder Sigur Rós verpflichtet werden, wobei anzumerken ist, dass sich das Line-Up unterm Strich als recht planlos heraus stellte. Viele Acts, die aufeinander folgten, passten einfach nicht zusammen und so war keine echte Dramaturgie zu erkennen. Doch trotzdem herrschte durchweg eine gute Stimmung, Komplettausfälle gab es keine und selbst der, bis zum Anschlag betrunken wirkende, Thees Uhlmann wusste zu begeistern.

Kommen wir nun zu der obligatorischen Kür der besten Acts der ersten zwei Festivaltage des A Summer’s Tale 2016:

5. José Gonzalez

José Gonzaléz ist ein irre guter Musiker. Sein 2015 erschienenes Album „Vestiges & Claws“ fröhnte einmal mehr dem virtuosen Gitarrenspiel, das in Kombination mit der unverwechselbaren Stimme des Schweden eine Symphonie der Schönheit ergibt. Ohne Band angereist, sass er etwas einsam auf der großen Bühne, konnte aber durch sein perfektes Picking überzeugen und bot einen schönen Soundtrack zu der Festivalstimmung.

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4. Michael Kiwanuka

Testspiel.de Leser kennen Michael Kiwanuka sicherlich. Er ist ein Redaktions-Liebling und konnte mit einem sehr soliden Auftritt die Erwartungen bestätigen.

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3. Garbage

Garbage leben von der Präsenz ihrer Frontfrau Shirley Manson. Mittlerweile 50 Jahre alt, lieferte sie beim A Summer’s Tale trotzdem eine herausragende Show ab, als wären wir noch in den 90ern. Was für eine Frau.

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2. Pierce Brothers

Die Pierce Brothers waren der Überraschungsact des Festivals. Musikalisch zwar stark an Mumford & Sons angelehnt, war ihre Bühnenpräsenz so erfrischend wie bei keinem anderen Act. Sie hatten einfach so viel Spaß auf der Bühne, dass sie selbst mittelmäßige Redakteure damit ansteckten und für sich gewinnen konnten. Weiter so!

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1. Sigur Rós

Sigur Rós konnten exklusiv für das A Summer’s Tale gewonnen werden. Die drei Isländer begannen ihr Set hinter beeindruckenden Visuals, für die ein riesiges Gerüst auf der Bühne als Projektionsfläche diente. Als sie dann hervor kamen und man sie endlich in persona bestaunen konnte, befanden sich schon viele der Zuschauer in einem Trance-artigen Zustand, der bis lange nach dem Konzert anhielt.

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Unser Fotograf Björn Buddenbohm war alle Tage am Start und hat viele Eindrücke vom Festival mitgebracht.

Jonathan
Jonathan
Geboren 1988 in Ulm, lebt und arbeitet Jonathan Tyrannosaurus Kunz in Saarbrücken und leitet Kurse an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Er mag traurige Musik aus den Neunzigern und ist der beste Tischtennisspieler, den er kennt.

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